Kerner ist eine Weißweinsorte. Die Sorte ist eine rieslingähnliche Neuzüchtung aus der LVWO Weinsberg und hat ihre größte Bedeutung in Deutschland. Die Anbaufläche ist in Deutschland stark zurückgegangen.
Bei ihrer Züchtung an der Außenstelle Lauffen am Neckar der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, die ihren Sitz in Weinsberg hat, wurden 1929 roter Trollinger und weißer Riesling durch den Rebzüchter August Herold gekreuzt. Die Neuzüchtung erhielt 1969 Sortenschutz und wurde im selben Jahr in die Sortenliste eingetragen. Zu Beginn sprach man vom weißen Herold, später wurde die Rebsorte mit Bezug auf den schwäbischen Dichter Justinus Kerner, der in Weinsberg gelebt hatte, in Kerner umbenannt.
Die Triebspitze ist offen und mittelstark weißlich behaart, bronziert. Der Triebwuchs ist kräftig und die Triebe zeigen eine starke Geiztriebbildung.
Die mittelgroßen kreisförmigen Blätter sind fünflappig und stark gebuchtet. Die Stielbucht ist V-förmig und überlappt. Die Blattoberfläche ist leicht blasig.
Die geschulterte Traube ist klein bis mittelgroß und kegelförmig. Die rundlichen Beeren sind mittel bis groß und von grüngelblicher Farbe. Der Geschmack des Fruchtfleisches ist neutral.
Nachteilig und zeitintensiv ist bei den Winzern eine vermehrte Laubarbeit.
Reif wird der Kerner erst mittelspät, was ihm eine hohe Winterfrostwiderstandsfähigkeit beschert, dadurch entgeht er aber eventuellen späten Frühjahrsfrösten.
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